
Trends im Videobereich: Das ist 2026 wichtig
Dieser Artikel wurde zuletzt am 9. Dezember 2025 aktualisiert.
Die Videolandschaft verändert sich derzeit rasanter als je zuvor. Auch das Jahr 2026 wird geprägt von immer besser werdenden KI-Modellen, einem veränderten Nutzerverhalten und der wachsenden Bedeutung authentischer Kommunikation. Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Kreative stehen damit vor der Frage, wie sie Inhalte produzieren und vermitteln können, die sowohl zeitgemäß als auch glaubwürdig wirken.
Inhaltsverzeichnis
Künstliche Intelligenz: Zwischen Innovation und Authentizität
Die Bedeutung von KI-Inhalten wächst weiter und ist aus der modernen Videoproduktion kaum noch wegzudenken. Ich unterscheide hier zwei grundlegende Einsatzarten: einmal sind das unterstützende Funktionen (z. B. Videoschnitt, Untertitel, skalieren oder retuschieren) und zum anderen die Möglichkeiten in der Erstellung ganzer Videos.
Je mächtiger die KI-Modelle werden, desto häufiger stellt sich die Frage nach der Wirkung der Inhalte. Videos, die zu glatt wirken oder zu offensichtlich KI-generiert wurden, verlieren schnell an Glaubwürdigkeit. Besonders in der Unternehmenskommunikation achten Zuschauer darauf, ob sie echten Menschen begegnen oder rein synthetischen Botschaften. Die Kunst liegt 2026 darin, KI nicht als Ersatz, sondern als Werkzeug zu nutzen. Es geht darum, die Produktion zu beschleunigen, ohne Authentizität zu opfern. Was das mit der Kreativität eines Menschen zu tun hat, kannst du hier nachlesen.
Den Trend einer „KI-Sättigung“ sehen wir schon jetzt und es hat sich bereits der Begriff „KI-Slop“ etabliert, der massenhaft erstellte Inhalte beschreibt, die vor allem auf sozialen Medien gepostet werden. Diese meist einfachen und belanglosen Videos stoßen zunehmend auf die Ablehnung der Zuschauer, die sich mehr echte Inhalte wünschen.
Kurzformate und mobil orientierte Videos
Kurzvideos im Hochformat dominieren weiterhin die Social-Media-Landschaft. Sie sind schnell konsumierbar, passen perfekt zum Smartphone und funktionieren plattformübergreifend. Egal ob auf YouTube Shorts, TikTok, Instagram oder LinkedIn. Für viele Unternehmen werden sie zum zentralen Einstiegspunkt in die Videokommunikation, weil sie mit verhältnismäßig wenig Aufwand eine hohe Sichtbarkeit erzeugen (können).

Gleichzeitig verändert sich die Erwartungshaltung der Zuschauer. Inhalte müssen auf den Punkt kommen und innerhalb weniger Sekunden klar machen, warum sie relevant sind. Wer sein Publikum mobil erreichen möchte, muss knapp formulieren, klare Botschaften senden und die wichtigsten Informationen in einem kurzen visuellen Impuls vermitteln. Kurzvideos ersetzen dabei nicht das klassische Erklärvideo oder den ausführlichen Film, sondern bereiten den Weg dorthin. Sie dienen als Türöffner und steigern die Bereitschaft, sich anschließend mit längeren Inhalten zu beschäftigen.
Wichtig sind gut gemachte Kurzvideos auch dahingehend, dass die Konkurrenz durch KI-Tools deutlich gestiegen ist. Gerade auf Social Media wurden nie so viele Videos veröffentlicht wie aktuell. Die Plattformen sind also gezwungen, sorgfältiger auszuwählen und nur die wirklich passgenauen Videos aktiv auszuspielen.
ℹ️ Mittlerweile sehen wir jedoch auch einen klaren Trend hin zu längeren Videos. Das zeigt sich unter anderem in der steigenden Anzahl an YouTube-Aufrufen über Smart-TVs, die zu längeren Sehgewohnheiten führen. Ein ausgewogener Mix aus kurzen Impulsvideos und längeren, inhaltlich vertieften Formaten gewinnt an Bedeutung. Auf unserem eigenen YouTube-Kanal machen Smart-TV-Aufrufe inzwischen rund 25 % aus.
B2B-Videos werden persönlicher und nahbarer
Während Social Media immer schneller und automatisierter wird, entwickelt sich im B2B-Bereich ein gegenteiliger Trend. Unternehmen kommunizieren persönlicher, zeigen echte Menschen und verzichten häufiger auf hochglanzpolierte Inszenierungen. Entscheiderinnen und Entscheider möchten nachvollziehen können, wie ein Unternehmen arbeitet, welche Werte es vertritt und wer hinter den Produkten und Dienstleistungen steht. Es entwickelt sich eine Gegenbewegung zu schnellen KI-Videos, die bewusst auf glaubwürdige und echte Inhalte setzt.
Viele Firmen produzieren deshalb kurze Statements aus dem Arbeitsalltag, Einblicke hinter die Kulissen und ehrliche Erfahrungsberichte. Auch Führungskräfte treten häufiger selbst vor die Kamera und sprechen direkt zu ihrer Zielgruppe. Dadurch entsteht Nähe, die mit klassischen Imagefilmen nur schwer zu erreichen ist. Authentische Momente werden wichtiger als perfekte Ausleuchtung und aufwendige Sets. Vertrauen wird immer häufiger über echte Menschen aufgebaut und nicht über einen Imagefilm, in dem der Sprecher Innovationskraft verspricht. Passende Videoformate habe ich dir hier zusammengefasst.
Ein weiterer Trend aus diesem Bereich ist die verstärkte Nutzung von User Generated Content (UGC) sowie der gezielte Aufbau von Corporate Influencern. Beide Ansätze verfolgen das gleiche Ziel, nämlich die Glaubwürdigkeit einer Marke durch Nähe und authentische Inhalte zu stärken. UGC entsteht häufig spontan aus der Perspektive echter Nutzerinnen und Nutzer und wirkt dadurch besonders nahbar und ungefiltert. Unternehmen können dies gezielt fördern, etwa durch Wettbewerbe oder spezielle Hashtags.
Corporate Influencer hingegen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über ihre Arbeit, Erfahrungen oder Projekte sprechen. Dadurch entsteht Vertrauen, das klassische Werbeformate immer seltener erzeugen können. Beide Strategien profitieren vom steigenden Wunsch nach persönlicher Kommunikation und ergänzen die Entwicklung hin zu weniger inszenierten, dafür deutlich menschlicheren Unternehmensvideos.
Videofunnels ersetzen das einzelne Video
Ein einzelnes Video reicht heute kaum noch aus, um komplexe Botschaften zu vermitteln oder Kaufentscheidungen zu unterstützen. Stattdessen denken Unternehmen verstärkt in Sequenzen und bauen systematische Videofunnels auf. Sie beginnen häufig mit kurzen Clips, die Aufmerksamkeit (vor allem auf Social-Media) erzeugen und den ersten Kontakt herstellen. Darauf folgen vertiefende Inhalte, in denen ein Produkt, ein Service oder ein Prozess genauer erklärt wird. Ziel ist es dabei, die komplette Kundenreise abzubilden und mit passenden Videoinhalten anzureichern.
Neben diesen klassischen Funnels gibt es aber auch serielle Ansätze, die weniger auf Conversion, dafür stärker auf Markenbildung und Wiedererkennung ausgerichtet sind. Ein Beispiel hierfür ist die Webserie „Boah Bahn!“. Hier werden Charaktere etabliert, die wiederkehrend und an verschiedenen Orten auftauchen. Ähnliche Konzepte sehen wir auch in vielen aktuellen Weihnachtskampagnen. Diese Formate sollen nicht in erster Linie durch einen Funnel führen, sondern mit wiederkehrenden Figuren über verschiedene Plattformen präsent sein, eine klare Identität schaffen und möglichst viele Berührungspunkte erzeugen.
Beide Herangehensweisen passen zur modernen Customer Journey. Menschen entscheiden nicht mehr spontan. Sie informieren sich an vielen Stellen, wechseln zwischen Plattformen und prüfen Angebote genauer als in der Vergangenheit. Ein Videofunnel begleitet sie gezielt durch diesen Prozess und schafft an jeder Position die passende Information und den passenden Tonfall, während serielle Formate parallel langfristige Markenbindung und Sichtbarkeit unterstützen.
Hybrid-Events und professionelle Live-Videos gewinnen an Bedeutung
Nach einer Phase der Unsicherheit (die auch wir bemerkt haben) hat sich das Format der Hybrid-Events stabilisiert und 2026 werden wieder mehr solcher Formate produziert. Unternehmen setzen verstärkt auf Liveveranstaltungen mit Interaktionsmöglichkeiten für die Teilnehmer. Die Zuschauer erwarten dabei eine stabile Übertragung, eine gute Bild- und Audioqualität und eine Moderation mit Führung durch die Übertragung.

Kurze Einspieler, Zuschaltung externer Gäste, interaktive Fragenrunden und visuelle Zusammenfassungen machen Veranstaltungen dynamischer und abwechslungsreicher. Gleichzeitig entstehen neue interne Formate, etwa kompakte Wissenssessions oder Schulungen, die im Anschluss dauerhaft als Video abrufbar bleiben. Professionelle Umsetzung wird zu einem entscheidenden Faktor, denn schlecht produzierte hybride Veranstaltungen fallen sofort negativ auf und verlieren ihre Wirkung.
2026 wird zum Jahr der klaren Entscheidungen
Die wichtigsten Trends im Videobereich zeigen eine deutliche Richtung. Unternehmen müssen schneller produzieren und gleichzeitig authentischer kommunizieren. Sie müssen einerseits KI effizient einsetzen und andererseits menschliche Präsenz stärken. Sie müssen kurze Inhalte liefern, aber ebenso langfristige Strategien entwickeln. Und sie müssen Events so gestalten, dass sie live, digital und hybrid überzeugen.
Wer diese Entwicklungen versteht und aktiv nutzt, verschafft sich deutliche Vorteile. Videos bleiben 2026 eines der kraftvollsten Kommunikationsmittel, wenn sie echt sind und den Zuschauer gezielt ansprechen.
Wenn du weitere Themen rund um die betriebliche Videoproduktion suchst, dann schau dir unsere Übersichtsseite zum Thema an.
Tag:KI, Soziale Medien, Trends, Werbung



