Wie KI-Tools bei der Videoproduktion helfen
Die künstliche Intelligenz ist in der Medienbranche angekommen. Zahlreiche KI-Tools generieren schon ganze Videos, Bilder oder Texte. Die Möglichkeiten sind groß und können bei der Videoproduktion an vielen Stellen unterstützen. Ich zeige dir im Folgenden ein paar Möglichkeiten und erkläre dir, warum die KI nicht immer die gewünschten Ergebnisse liefern kann und Videos eben nicht per Mausklick erstellt werden können.
Inhaltsverzeichnis
ChatGPT für die Konzeptentwicklung und kreative Videoideen
ChatGPT ist sicherlich eines der bekanntesten KI-Tools auf dem Markt. Der Chatbot liefert auf die Eingaben des Nutzers erstaunlich gute Antworten und erlaubt so einen Dialog beinahe wie im echten Leben. Die Antworten und Analysen sind dabei auf einem hohen Niveau und durchaus brauchbar. Dennoch gibt es vereinzelt noch Fehler, weshalb man nicht blind darauf vertrauen sollte. Das gilt aber für alle KI-Bots.
Das Unternehmen hinter ChatGPT, OpenAI, sorgte aber nicht nur mit ChatGPT für Aufsehen, sondern auch durch die eigene Video-KI. Mit Sora können nämlich hochwertige Videos durch die Eingabe eines Prompts, also einer Beschreibung in Textform, erstellt werden. Das funktioniert wirklich gut, nur leider ist Sora noch nicht in Deutschland verfügbar.
Ich selbst nutze ChatGPT regelmäßig, auch bei unseren Filmprojekten. Ich lasse mir kein fertiges Drehbuch oder Konzept erstellen, sondern lasse mich primär inspirieren oder Ideen geben. Das funktioniert mit dem richtigen Prompt super und gab mir schon oft gute Impulse für die Weiterarbeit. Meine klare Empfehlung daher: Nutze die KI sinnvoll und ersetze nicht deine eigene Kreativität durch künstliche Intelligenz. Gerade als Vorarbeit oder zu Darstellung eines ersten Konzeptes, kann ChatGPT aber durchaus weiterhelfen. Konkrete Inhalte wirken dagegen oft austauschbar und wenig kreativ. Kein Wunder, die KI beruht ja auf vorhandenen Daten.
Runway für die Erstellung von KI-Videos
Runway ist eine KI für Video und Bildinhalte. Die verschiedenen Tools richten sich vor allem an Filmemacher, Designer und Content Creator, die KI-Inhalte erstellen oder Videoproduktionen damit erweitern möchten. Unter anderem kann durch die Eingabe eines Textes ein Video generiert werden oder mit dem sogenannten Act-One eigene Aufnahmen auf einen fiktiven Charakter übertragen werden. So können z. B. Grafiken zum Leben erweckt werden. Runway bietet aber auch weitere Möglichkeiten z. B. zur Entfernung eines Hintergrunds.
Runway ist nicht kostenfrei verfügbar (abgesehen von einer einfachen Testversion), sondern nur im Rahmen eines Abos oder durch den Kauf von Credits. Diese werden für jede Generierung verwendet und machen daher die Tools insbesondere für große Projekte recht teuer. Es gibt aber auch einen unlimitierten Abo-Zugang.
Insgesamt solltest du dir klar machen, dass KI-Tools zwar helfen können Prozesse zu beschleunigen, aber dennoch einiges an Arbeit und Kosten verursachen. Ein gutes Video ist nicht per Mausklick erstellt. Außerdem ist die KI-Erstellung in der Regel auch mit viel Glück verbunden. Selten bekommt man das, was man sich vorgestellt hat. Dadurch sind in der Regel auch viele Versuche und Anpassungen nötig, die weitere Kosten verursachen können.
Hinweis: Große Probleme haben alle KIs bei der Erstellung von konsistenten Videos über mehrere Einstellungen. So muss für einen Film ein Charakter z. B. verschiedene Tätigkeiten ausführen oder Emotionen zeigen. Zwar kann meist mit Referenzaufnahmen gearbeitet werden, das Ergebnis ist aber häufig nicht zufriedenstellend.
KI für die Video-Optimierung: Topaz Video AI für Korrekturen
Topaz Video-AI ist eine bekannte Software zur Restaurierung von Videoinhalten. Die Software arbeitet dabei direkt auf dem eigenen Computer und nicht in der Cloud. Daher sind die Kosten vergleichsweise gering, aber auch die Hardware-Anforderungen hoch.
Die Ergebnisse sind dabei wirklich gut. So lassen sich schlechte Videoaufnahmen (oder Fotos mit der Photo AI) etwa durch ungünstige Lichtverhältnisse oder durch die Aufnahme mit einer alten Kamera, deutlich verbessern. Das Tool entfernt Bildrauschen, erhöht die Schärfe oder erstellt Zeitlupeneffekte. Außerdem ist es mit der neusten Version möglich, auf bis zu 16K Videoauflösung zu skalieren.
► Weitere Infos zu Tapaz Video AI
Adobe Express für Social-Media-Videos
Adobe Express ist ein webbasiertes Grafik- und Videotool insbesondere für die Erstellung von Social-Media Inhalten. Neben Videos im Hochformat für die sozialen Netzwerke, Bilder oder Slide-Shows können auch PDF-Dateien intuitiv erstellt werden. Die Oberfläche und Aufmachung ermöglichen eine einfache Erstellung und richten sich klar an Anfänger ohne tiefergehende Kenntnisse in der Grafik- oder Videoerstellung. In vielen dieser Möglichkeiten hat Adobe mittlerweile seine KI-Tools integriert. Adobe Firefly, die KI von Adobe, hilft z. B. beim erstellen oder erweitern von Bildinhalten, Übersetzungen oder Animationen. Auch die eigene Stock-Plattform ist integriert.
Grundsätzlich kann Adobe Express kostenlos genutzt werden, aber mit einem Premium-Zugang werden weitere Inhalte und Funktionen freigeschaltet. Dieser ist in der Creative Cloud inbegriffen, kann aber auch einzeln erworben werden. Wer viele Inhalte für die sozialen Netzwerke erstellen möchte, kann von Adobe Express profitieren. Ich selbst nutze die Möglichkeiten auch immer wieder gerne, wenn mir der Weg über die klassischen Apps wie Photoshop oder Premiere Pro zu umständlich ist. So sind auch schon Infografiken für Movie Mentor wie das Titelbild dieses Artikels damit entstanden.
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Fazit: Wie KI-Tools bei der Videoproduktion helfen und wann nicht
In den letzten Monaten sehen wir beinahe täglich neue KI-Modelle, Beispielvideos und innovativen Tools vor allem in den sozialen Medien. Keine Frage, die Ergebnisse werden immer besser und können tatsächlich sinnvoll eingesetzt werden. Allerdings ist die KI keine Allzweckwaffe, die es ermöglicht, mit einem Mausklick ein gutes Video zu erstellen. Genau diese Denkweise sollten wir hinterfragen und die Möglichkeiten als Hilfestellung für das kreative Arbeiten sehen. Denn genau das kann die KI wirklich gut: Lästige Arbeitsschritte werden vereinfacht, neue Gedankengänge ermöglicht oder kreative Szenen erst möglich. Dennoch: Wer authentische, glaubwürdige und vor allem kreative Inhalte möchte, sollte selbst produzieren – mit oder ohne Unterstützung.
Fußnoten
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