Smartphone-Videos für Unternehmen: 5 häufige Fehler
Dieser Artikel wurde zuletzt am 4. September 2025 aktualisiert.
Videos mit dem Smartphone zu drehen ist für viele längst Alltag. Auch in vielen Unternehmen entstehen so Inhalte für die Webseite oder Social Media. Ob kurze Vorstellung, Experteninterview oder ein internes Update: Die Kamera in deiner Hosentasche reicht heute völlig aus. Trotzdem sehen viele dieser Videos wenig überzeugend aus. Das liegt fast nie am Handy selbst, sondern an typischen Fehlern, die sich mit wenigen Handgriffen vermeiden lassen.
Folgend zeige ich dir fünf der häufigsten Fehler, die beim Filmen mit dem Smartphone gemacht werden, vor allem bei Interviews oder Personenaufnahmen im Unternehmenskontext. Wenn du diese fünf Punkte beachtest, wirken deine Videos direkt ruhiger, professioneller und überzeugender. Denn gute Videos kannst du mit etwas Übung selbst umsetzen und damit dein Unternehmen hochwertig präsentieren.
Inhaltsverzeichnis
Ungünstiger Bildausschnitt bei Unternehmensvideos und Interviews
Ein häufiger Fehler beim Filmen mit dem Smartphone: Die interviewte Person sitzt zu tief im Bild. Über dem Kopf bleibt viel leerer Raum, das ist der sogenannte „Headroom“, zu Deutsch also etwa der Raum über dem Kopf. Meist filmt die Kamera zudem leicht von unten, was schnell unvorteilhaft wirken kann. Beides lässt dein Video unausgewogen und unprofessionell erscheinen.
Ein sauberer Bildausschnitt ist aber schnell eingerichtet. Richte dein Smartphone so aus, dass die Augen der Person etwa im oberen Drittel des Bildes liegen. Das nennt man Drittelregel. Achte außerdem darauf, dass die Kamera auf Augenhöhe positioniert. Für eine einfache Kontrolle kannst du in fast allen Geräten ein Drittelraster einblenden, das dir beim Bildausschnitt hilft. Wenn die Augen auf der oberen horizontalen Linie liegen ist das schonmal ein gutes Zeichen und du vermeidest zu viel Headroom.
ℹ️ Beim iPhone musst du das Raster in den Einstellungen unter dem Menüpunkt „Kamera“ aktivieren. In der Kamera-App geht das nicht direkt.
Schlechtes Licht vermeiden für professionelle Smartphone-Videos
Das beste Bild bringt nichts, wenn man dein Gesicht nicht erkennt. Viele Smartphone-Videos scheitern nämlich am Licht. Ein typischer Fehler dabei: Die Person sitzt vor einem Fenster und wird durch die Automatik der Kamera zur Silhouette. Oder das Gesicht ist durch grelles Deckenlicht ungleichmäßig ausgeleuchtet und wirft harte Schatten.
Dabei braucht es kein teures Equipment. Wichtig ist: Die Lichtquelle sollte immer vor der Person sein und nie dahinter. Nutze am besten Tageslicht, indem du dich oder dein Gegenüber mit dem Gesicht zum Fenster setzt. Das sorgt für ein gleichmäßiges, weiches Licht. Wenn du häufiger filmst oder auch mal abends, lohnt sich ein kleines Ringlicht oder eine Softbox. Die gibt es schon für ein paar Euro und sie machen das Bild sofort klarer und freundlicher.
Tonprobleme und Hall in Smartphone-Videos vermeiden
Wenn der Ton nicht stimmt, schalten viele sofort ab, selbst wenn das Bild gut ist. Eine Grundregel beim Filmen heißt daher: Der Ton ist wichtiger als das Bild. Ein dumpfer, hallender oder verrauschter Ton wirkt unprofessionell und anstrengend. Leider aber ist genau das ein häufiger Schwachpunkt bei Smartphone-Videos, vor allem wenn der interne Kameraton verwendet wurde.
Smartphones nehmen Ton über das eingebaute Mikrofon auf, das funktioniert, aber nur unter Idealbedingungen. In Büros oder Konferenzräumen hallt es oft, draußen weht der Wind oder im Hintergrund läuft der Drucker. Das Mikro ist in der Regel zudem weit weg vom Sprecher und nimmt alles mit auf.
Die Lösung ist einfach: Ein kleines (Funk-)Ansteckmikrofon sorgt für klar verständlichen Ton. Es wird am Kragen befestigt und über Klinke oder USB-C ans Smartphone angeschlossen. Selbst günstige Modelle bringen enorme Verbesserung. Alternativ hilft ein externes Richtmikrofon, wenn du freihändig filmst.
❗ Daher mein dringender Rat: Nutze unbedingt ein externes Mikrofon! Sinnvolle Mikrofone für das Smartphone habe ich dir im Artikel dazu zusammengefasst.
Fokus und Blickkontakt: Kleinigkeiten mit großer Wirkung
Das Bild hat eine gute Bildkomposition, der Ton ist gut und trotzdem wirkt das Video irgendwie unruhig oder unpersönlich? Zwei einfache Tipps für hochwertige Aufnahmen:
Die Kamera verliert den Fokus: Gerade bei Interviews mit dem Smartphone ist das ein Klassiker: Das Gerät stellt automatisch scharf und wechselt die Schärfe, wenn sich etwas im Bild bewegt. Das kannst du ganz einfach vermeiden, indem du die Fokus- und Belichtungssperre aktivierst (AE/AF-Lock). Das geht ganz einfach, indem du kurz auf das Gesicht der Person drückst. Dein Smartphone fixiert nun den Fokus und Belichtung
Blickkontakt in die Kamera: Wenn du dich selbst mit dem Smartphone filmst und du dafür die Selfie-Kamera nutzt, wirst du vermutlich auf den Bildschirm schauen. Das merkt der Zuschauer, da der Blickkontakt nicht direkt in die Linse geht. Daher: Schaue am besten nicht auf dein Display, sondern direkt in das Objektiv. Oder noch besser, nutze die ohnehin meist höherwertige Hauptkamera deines Smartphones. Da diese auf der Rückseite angebracht ist, solltest du ein Stativ verwenden. Damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt:
Verwackelte Aufnahmen mit Stativ und Gimbal verhindern
Kaum etwas wirkt so unprofessionell wie ein wackeliges Video. Selbst bei ruhigen Interviews reicht schon ein leichtes Zittern und der Eindruck leidet. Das passiert schnell, wenn du aus der Hand filmst, besonders bei längeren Aufnahmen. Nutze daher ein Stativ oder Gimbal. Schon ein kleines Tischstativ oder eine einfache Halterung sorgt für ein ruhiges Bild. Es muss dabei auch gar nicht teuer sein, viele Modelle gibt’s schon für unter 20 Euro.
Achte auch darauf, das Smartphone möglichst waagerecht auszurichten. Ein leicht schiefer Horizont fällt schnell unangenehm auf, vor allem, wenn im Hintergrund Linien (z. B. Fensterrahmen oder Tische) zu sehen sind.
Sinnvolles Zubehör mit konkreten Produkten habe ich im Artikel zum Smartphone Zubehör aufgeführt.
ℹ️ Praxis-Tipp: Auch Bücherstapel, Kartons oder ein Regal können zur Not als Kamerahalterung dienen. Hauptsache dein Smartphone steht stabil und in der richtigen Höhe. Sei nicht nur bei den Aufnahmen an sich kreativ, sondern auch bei der Erstellung.
Was du aus diesen 5 Punkten lernen kannst
Du brauchst kein teures Equipment, um im Unternehmen gute Videos mit dem Smartphone zu drehen. Aber du solltest die häufigsten Fehler kennen und vermeiden. Wenn du auf Bildaufbau, Licht, Ton, Fokus und ruhige Aufnahmen achtest, hebst du deine Aufnahmen sofort auf ein neues Niveau. Und genau das macht den Unterschied zwischen einem beliebigen Clip und einem Video, das professionell und glaubwürdig wirkt. Eine Kamera ist nämlich meist nur Mittel zum Zweck.
Besonders bei Vorstellungsvideos, Interviews oder der interner Kommunikation zahlt sich Sorgfalt aus, denn dein Video repräsentiert auch dein Unternehmen.
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