Warum Untertitel wichtig sind und wie du sie erstellst
Hast du gewusst, dass je nach Plattform über 80 % der Videos auf Social Media ohne Ton abgespielt werden? Egal, ob auf LinkedIn, Instagram oder YouTube, viele Nutzer scrollen durch ihren Feed, während sie in der Bahn sitzen, im Büro eine kurze Pause machen oder einfach den Ton nicht einschalten möchten. Wenn dein Video dann keine Untertitel hat, bleibt der Inhalt der Audioebene auf der Strecke.
Für Mehr Reichweite, bessere Verständlichkeit und für deine SEO (Suchmaschinenoptimierung) sind Untertitel sind besonders wichtig. Neben der erhöhten Sichtbarkeit machen diese deine Videos zudem barrierefrei und eröffnen die Möglichkeit, Videos auch international in anderen Sprachen auszuspielen. Du solltest bei jeder Videoproduktion daher überlegen, ob und wie du Untertitel nutzen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Warum Untertitel für Unternehmen wichtig sind
Untertitel sind in der heutigen Zeit ein wichtiger Bestandteil deines Videos. Besonders auf Social-Media, wo viele Nutzer Videos ohne Ton ansehen, gehen deine Inhalte oft verloren. Ein Erklärvideo auf LinkedIn z. B. kann die Wirkung komplett verlieren, wenn Zuschauer den Ton nicht einschalten. Stelle dir daher die Frage: Genügt die reine Bildebene für die Vermittlung der Inhalte? Oft ist das nicht der Fall. Mit Untertiteln bleiben die Kernbotschaft zum großen Teil erhalten und das Video wird in der Regel auch länger angesehen und häufiger geteilt.
Neben der besseren Reichweite bieten Untertitel weitere Vorteile:
- Barrierefreiheit: Menschen mit Hörbeeinträchtigungen oder fremdsprachige Zuschauer verstehen deine Inhalte besser.
- SEO: Suchmaschinen können den Untertiteltext indexieren, was deine Videos besser auffindbar macht. Denn für Google sind Videos ohne Untertitel kaum zu bewerten, weshalb auch z. B. auf YouTube automatisch jedes Video Untertitel erhält, die eine Einschätzung des Inhalts ermöglichen.
- Klare Kommunikation: In lauten Umgebungen oder bei komplexen Themen helfen Untertitel, die Inhalte verständlicher zu machen. Ein konkretes Beispiel ist eine laute Messehalle.
Welche Arten von Untertiteln gibt es?
Nicht alle Untertitel sind gleich. Je nach Einsatzzweck und Plattform gibt es unterschiedliche Arten, die sich in Funktion und Flexibilität unterscheiden. Man unterscheidet Untertitel grundsätzlich in Closed Captions oder abgekürzt “CC” und eingebrannte (burned) Untertitel:
Merkmal | Closed Captions (CC) | Eingebrannte Untertitel |
---|---|---|
Durch Zuschauer Ein- / Ausschaltbar | Ja, meist im Wiedergabeplayer | Nein, dauerhaft sichtbar |
Speicherformat | Separate Datei (.srt, .vtt) oder eingebettet | Fest im Videobild integriert |
Flexibilität | Mehrsprachig | Mehrsprachig nur mit zusätzlichem Video |
Designanpassung | Abhängig vom Player: Schriftgröße, Farbe, Position | Flexible Gestaltung (Farbe, Schrift, Position) |
Barrierefreiheit | Zusätzlich z. B. Audiobeschreibungen, Anpassung der Schriftgröße | Meist nur wichtige Inhalte |
Verwendung | Online-Streaming (Webseite, Videoplattformen) und TV | Häufig für Social Media Inhalte, Messevideos |
Vorteile | Flexibel, mehrere Untertitel möglich, Schriftart und Größe meist anpassbar, nachträgliche Änderungen | Immer sichtbar, unabhängig von der Plattform, Gestaltung im Corporate Design |
Nachteile | Abhängig von Plattformunterstützung | Keine nachträglichen Änderungen möglich |
Welche Variante für dich sinnvoll ist, hängt vom Einsatz des Videos ab. Mit Closed Captions bist du sehr flexibel und kannst auch einfach mehrsprachige Untertitel hinzufügen. Eingebrannte Untertitel sind grafisch beliebig anpassbar, dafür aber auch dauerhaft im Video sichtbar.
Überlege also auch, ob du mehrsprachige Untertitel benötigst und wie diese eingebunden werden sollen. Fest eingebrannte Untertitel sind etwas aufwendiger in der Einarbeitung, da diese grafisch angepasst werden müssen.
Beachte auch, dass die Erstellung von Untertiteln einen recht großen Aufwand bedeuten kann. Zwar lassen sich Dank KI-Tools heutzutage Untertitel einfach aus z. B. einem Interview extrahieren, diese müssen aber noch einmal nachbearbeitet werden. In der Regel wird dieser Text nämlich nicht fehlerfrei sein und insbesondere bei Eigennamen sind Schreibfehler oft nicht zu vermeiden. Noch aufwendiger wird es, wenn du eine Übersetzung benötigst. Auch hier kann die KI helfen, aber professionelle Ergebnisse erhältst du in der Regel nur von einem Übersetzer. Dieser benötigt dann das Transkript deines Videos.
Hinweis: Dieser Absatz stamm aus unserem Kurs zu Ausschreibung einer Videoproduktion
Wie du Untertitel für deine Videos erstellst
Für die Erstellung von Untertitel kannst du verschiedene Softwarelösungen nutzten. Aktuelle KI-Tools unterstützen dich dabei und der Aufwand hält sich oft in Grenzen.
Automatische Untertitel
Plattformen wie YouTube, Facebook oder LinkedIn bieten integrierte Funktionen, die gesprochene Inhalte automatisch in Text umwandeln. Diese Methode ist schnell, aber oft fehleranfällig. Eine manuelle Nachbearbeitung ist nötig, um Tippfehler oder falsche Satzzeichen zu korrigieren. Konkret haben automatisch erstellte Untertitel oft kaum Satzzeichen und vor allem bei Eigennamen schleichen sich teils skurrile Fehler ein.
Manuelle Erstellung
Wer Wert auf hochwertige Untertitel legt, kann diese selbst schreiben und als Datei hochladen (gängig ist z. B. das SRT-Format). Programme wie Premiere Pro oder DaVinci Resolve ermöglichen eine automatische Erstellung der Texte, die du einfach bearbeiten kannst.
Im Anschluss kannst du eine kleine Textdatei exportieren und diese auf z. B. YouTube zu deinem Video hochladen. Der Rest funktioniert automatisch, da in der Datei auch die Zeitangaben enthalten sind. Mit der manuellen Erstellung bist du zudem sehr flexibel, da du deine Videos damit auch mit nur einem Mausklick mit eingebranntem Untertiteln ausgeben kannst.
Tipps für professionelle und gut lesbare Untertitel
Untertitel sollten nicht nur richtig geschrieben sein, sondern auch leicht verständlich und angenehm zu lesen. Eine schlechte Platzierung, zu lange Sätze oder unpassende Farben solltest du vermeiden. In der Praxis ist das gar nicht so einfach, da der Text oft auf unterschiedlichen Hintergründen dargestellt werden muss. Damit deine Untertitel professionell wirken, solltest du folgende Punkte beachten:
- Kurze, prägnante Sätze: Lange Textblöcke überfordern den Zuschauer. Halte deine Untertitel auf maximal zwei Zeilen pro Szene.
- Gute Lesbarkeit: Wähle eine gut lesbare Schrift (z. B. Arial oder Open Sans) und achte auf ausreichend Kontrast zum Hintergrund. Weißer Text mit schwarzem Schlagschatten ist ein bewährter Standard, der auf den meisten Hintergründen gut funktioniert. Auch wenn du dein Corporate Design beibehalten möchtest, sollte die Lesbarkeit an erster Stelle stehen.
- Synchronität mit dem Video: Untertitel sollten genau dann erscheinen, wenn die Worte gesprochen werden. Verzögerungen oder zu schnelle Wechsel machen das Lesen anstrengend. Blende den Text am besten absatzweise ein, sonst ist der Zuschauer zu stark abgelenkt.
- Anpassungen im Text: Gesprochene Sprache und geschriebener Text unterscheiden sich. Kürze daher überflüssige Füllwörter, aber achte darauf, dass der Sinn erhalten bleibt.
Tipp: Es ist in der Regel nicht nötig, deine Untertitel zu animieren. Normalerweise sind diese nämlich nicht der Hauptbestandteil deines Videos und ein ruhiger Text ist oft passender. Ausnahmen können aber Social-Media-Clips sein, die gezielt mit Schlagwörtern oder einzelnen Sätzen Aufmerksamkeit erzeugen sollen.
Untertitel in Unternehmensvideos
Auch auf der eigenen Website oder bei Online-Präsentationen helfen Untertitel, Inhalte barrierefrei und international verständlich zu machen. Besonders bei Produktvideos oder Schulungen sorgen Untertitel für bessere Verständlichkeit.
Wer Inhalte plattformübergreifend nutzt, sollte Untertitel je nach Kanal anpassen. Ein YouTube-Video mit CC-Untertiteln kann für Instagram mit eingebrannten, kürzeren Texten optimiert werden, um die Aufmerksamkeit zu halten.
Denke auch immer an die Ausspielkanäle. So kann ein Video auf einer Messe oft nur eingeschränkt mit Ton wiedergegeben werden. Hier kannst du auch gleich doppelt mit verschiedenen Sprachen profitieren.
Tipp: Auch der bekannte VLC-Player kann SRT-Dateien direkt im Player abspielen. Lege dazu einfach die Untertitel-Datei in den gleichen Ordner und benenne die Datei wie das Video.
Fazit: Warum Untertitel ein Muss für Unternehmensvideos sind
Untertitel sind längst kein optionales Extra mehr. Ob für Social-Media, YouTube oder interne Schulungsvideos: Untertitel verbessern die Reichweite, steigern die Verständlichkeit und sorgen für mehr Engagement. Gleichzeitig tragen sie zur Barrierefreiheit bei und helfen, Inhalte für ein internationales Publikum zugänglich zu machen.